CHUCHICHÄSCHTLI


Mamuta Art Gallery, Jerusalem / Dezember 2018

Chuchichäschtli ist eine Arbeit, die gemeinsam mit 14 anderen Soundarbeiten zur gleichen Zeit in einem Gebäude gespielt wurde. Ich habe vier Menschen im Vorhinein gebeten, mir einen Text in ihrer Muttersprache vorzulesen, der ihnen viel bedeutet.
Wie funktioniert Kommunikation – sowohl auf inhaltlicher als auch auf klanglicher Ebene? Wie können Stimmen als Vermittlerinnen wirken, auch wenn man die Sprache nicht versteht? Wie können Missverständnisse verhindert werden? Einerseits wurden diese Fragen für mich sehr präsent, als dass in Jerusalem, einer eigentlich zweisprachigen Stadt, die eine Hälfte der Bevölkerung systematisch die Zweitsprache nicht beherrscht oder sich sogar unwohl fühlt, wenn die Sprache gesprochen wird. 
Andererseits auf persönlicher Ebene, nämlich, dass ich beide Alltagsssprachen nicht wirklich verstehe und im Unterricht plötzlich die Gesten der Dozierenden ernster nehme, weil meine sprachliche Kompetenz alleine nicht ausreichen würde.

Mittels Pitchdetection und einem Max-Patch verweben sich die Stimmen zu einem Klangbild, das via zwei Lautsprecher, welche ich jeweils an den beiden Enden des Korridors aufgestellt habe, so dass man als Ausstellungsbesucher je nach dem wo man sich hinstellte, ein anderes Panning erleben konnte. Das Stück funktioniert als geloopte Installation und ist über die ganze Ausstellungszeit gelaufen.


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